Für wen Sie wirklich Werbung machen sollten
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten, 51 SekundenWer sollte Ihre Werbung eigentlich sehen? Es gibt vier Zielgruppen, für die Sie Werbung machen sollten.
Zusammenfassung:
1. Für Sie selbst.
Als Geschäftsführer oder Eigentümer eines Unternehmens haben Sie etwas aufgebaut, worauf Sie stolz sein können. Sie haben vielleicht sogar ein super Team um sich und motivieren jeden Tag Ihre Mitarbeiter.
Aber wer motiviert eigentlich Sie? Genau! Das ist auch noch Ihr Job. Es gibt natürlich zwischendurch noch Tage, an denen Sie Zweifel bekommen werden. Für solche Momente sollten Sie Ihre eigene Werbung sehen. Damit Sie wieder wissen, warum Sie das alles machen.
Ihre Werbung führt Ihnen innerhalb weniger Sekunden vor Augen, was Sie bereits alles erreicht haben. Sie verschafft Ihnen für diesen Moment wieder den Blick von außen auf Ihr Unternehmen. Werbung motiviert aber auch, weil andere Menschen Sie darauf ansprechen werden. Das zeigt Ihnen, dass Sie wahrgenommen werden und Ihr Unternehmen eine Außenwirkung besitzt.
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2. Für Ihre Mitarbeiter.
Werbung kann weit mehr, als einen Kaufimpuls auslösen. Werbung baut Vertrauen auf. Und zwar nicht nur bei Ihren Kunden, sondern auch bei Ihren Mitarbeitern.
Jedes Mal, wenn Ihre Mitarbeiter über Werbung fürs eigene Unternehmen „stolpern“, wird nämlich auch ihnen klar, dass Ihr Unternehmen Präsenz zeigt. Das genügend Budget für Werbung vorhanden ist. Dass Ihre Marke auch von anderen Menschen wahrgenommen wird. Im besten Fall sogar dort, wo kein Mitbewerber sichtbar ist.
All das steigert die Identifikation mit dem Unternehmen und gibt Ihren Mitarbeitern ein Gefühl der Sicherheit. Sie erkennen: Das Unternehmen will und kann sich Werbung leisten, weil ihr gemeinsam das Potenzial habt, zu wachsen. Dieses „stolz sein“ auf die Firma, bei der man arbeitet, ist ein Erfolgsfaktor, der eigentlich unbezahlbar ist.
Denn wer als Mitarbeiter voll hinter seinem Unternehmen steht, arbeitet nicht nur wesentlich motivierter und effizienter, er wird automatisch auch zu einem Markenbotschafter, der sich gerne als Teil des Unternehmens präsentiert.
Vorurteile schüren? Aber gerne!
Werbung hilft Ihnen außerdem dabei, die motivierteren, künftigen Mitarbeitern zu finden. Denn auch an ihnen geht deine Werbung nicht spurlos vorüber.
Im Gegenteil: Employer Branding ist heute, wo der Kampf um die besten Köpfe voll entbrannt ist, wichtiger denn je. Das bedeutet, Sie müssen als Marke wahrgenommen werden. Wie Sie sich nach außen hin präsentieren, hat direkten Einfluss darauf, wer sich in Zukunft bei Ihnen bewirbt.
Mit Employer Branding zu starten, wenn Sie schon dringend auf der Suche nach neuen Leuten sind, ist viel zu spät. Potenzielle Mitarbeiter müssen Sie schon vorher kennen. Sie sollten wissen, wofür Ihr Unternehmen steht. Im besten Fall haben sie Ihrem Unternehmen gegenüber schon eine positive Einstellung! Daher sollten Sie darauf achten, in der Werbung authentisch zu bleiben.
3. Für Ihren Mitbewerb.
Jedes Mal, wenn ein Mitbewerber Ihre Werbung sieht, dürfen Sie sich insgeheim ins Fäustchen lachen. Natürlich wird er Ihr Produkt nicht kaufen oder Ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen.
Aber verbuchen Sie diese Botschaft nicht als „Streuverlust“. Denn bei Ihren Mitbewerbern wird sie trotzdem etwas auslösen. Im besten Fall sollten sie – überspitzt gesagt – sogar Angst vor Ihnen bekommen.
Je öfter Ihre Mitbewerber Sie wahrnehmen und je mehr sie das Gefühl erhalten, Sie sind überall präsent, desto eher tritt der sogenannte „Superstar-Effekt“ ein. Was das ist? Die Professorin Jennifer Brown fand bei einer Untersuchung, bei der sie sämtliche Golfturniere der elitären US-Profiliga PGA von 1999 bis 2006 auswertete, folgendes heraus: Die besten Profigolfer der Welt spielten nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv schlechter, sobald sich Tiger Woods im Teilnehmerfeld befand. Und zwar um fast einen Schlag in jeder Runde.
Der Superstar-Effekt besagt also, dass die pure Anwesenheit eines Ausnahmetalents die Konkurrenten beeinflusst und ihre Leistung schwächt. Die Erklärung dafür liegt auf der Hand: Dominanz kann sehr demotivierend wirken.
In der Geschäftswelt funktioniert das Prinzip genauso. Wenn es Ihnen also gelingt, durch eine starke Marketingpräsenz Ihren Mitbewerbern von vornherein die Lust am Kampf um die Kunden zu nehmen, haben Sie schon gewonnen.
4. Für Ihre Kunden.
Last but not least, ist es natürlich eine der wichtigsten Aufgaben von Marketing, zu Ihren neuen Kunden vorzudringen. Nur sie können dafür sorgen, dass Ihr Umsatz weiter wächst.
Neue Kunden zu gewinnen, ist heute aber nicht mehr so einfach wie früher. Werbung im klassischen Sinn reicht nicht mehr. Sie eignet sich zwar dazu, einen ersten Impuls zu setzen, aber dieser wird in der Regel nicht dazu führen, dass der potenzielle Kunde sofort eine Kaufentscheidung trifft.
Trotzdem. Je öfter Sie diesen Impuls auslösen – und zwar genau bei den Menschen, für die Ihr Angebot genau passt – desto eher werden sie mehr über dein Unternehmen wissen wollen und damit beginnen, sich mit Ihnen und Ihren Leistungen auseinanderzusetzen.
Sie fangen an zu stöbern. Verschaffen sich einen Überblick und nutzen dazu verschiedenste Quellen. Für Sie bedeutet es: Ab jetzt sollten Sie möglichst breit aufgestellt sein. Der Kunde sollte Sie auf verschiedensten Kanälen finden und hier so viel wie möglich über Ihre Produkte und Dienstleistungen erfahren.
Entscheidend ist dabei neben der Qualität, vor allem die Quantität Ihrer Marketingleistungen. Ein Beispiel: Sollten Sie die Wahl haben zwischen 100 halbwegs guten Videos oder einem wahnsinnig aufwändigen – wählen Sie lieber die 100.
Warum? Weil Werbung im Grunde genommen genauso funktioniert wie die Fabel vom Hasen und vom Igel. Das Märchen vom Hasen, der dachte, er sei dem Igel bei einem Wettrennen haushoch überlegen, weil der kurze und noch dazu krumme Beinchen hatte.
Doch der schlaue Igel trickst den Hasen aus, indem er am Ziel seine ihm zum Verwechseln ähnliche Frau positioniert. Er dupliziert sich quasi. Im Marketing passiert im Wettlauf um die Kunden genau das gleiche. Viele Unternehmen denken, sie machen das Rennen, weil sie sich ein besonders aufwändiges Design verpassen oder ein superteures Video produzieren lassen und dann bei der „Streuung“ dieser Dinge sparen müssen.
Vergessen Sie nicht auf jene, die Sie schon überzeugt haben!
Ebenso wichtig ist , was man als „Second Moment of Truth“ bezeichnet. Also jener Moment, in dem der Kunde das Produkt auspackt bzw. die Lösung zum ersten Mal ausprobiert. Ist er zufrieden, lautet die Frage: Wie gelingt es Ihnen, die Kommunikation mit dem bestehenden Kunden auch nach seiner Kaufentscheidung nicht abreißen zu lassen.
Wenn Ihre Leistung das gehalten hat, was sie verspricht, können Sie jetzt Ihren zufriedenen Kunden zu einem neuen Werbebotschafter machen, indem er seine Erfahrung mit anderen teilt. Daher müssen Sie versuchen, ihm genau das möglichst leicht zu machen. Aber auch bestehende Kunden sprechen weiterhin auf Ihre Werbe- und Marketingmaßnahmen an. Denn damit verstärken Sie das Gefühl, sich für das richtige Produkt entschieden zu haben.
Fazit
Wer Marketing betreibt, darf dieses nicht zu kurzsichtig bzw. eingeschränkt betrachten. Werbung ist nicht allein dazu da, um Ihnen neue Kunden zu bringen. Werbung kann weit mehr. Sie motiviert Sie selbst, Ihre bestehenden und künftigen Mitarbeiter und im besten Fall schüchtert sie sogar Ihre Konkurrenz ein wenig ein.
All diese Zielgruppen sollten Sie in Ihrer Werbung bedienen können.