In 10 Schritten den richtigen Webdesigner finden
Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten, 2 SekundenIhnen ist klar: Sie brauchen eine professionelle Homepage. Aber wie sollen Sie den Webdesigner Ihres Vertrauens finden und woher sollen Sie wissen, was alles genau zu beachten ist? Schließlich sind Sie kein Informatiker und außerdem ändert sich auf dem Gebiet doch ständig was. Und wie finden Sie heraus, ob eine Webdesign-Agentur wirklich gut ist? Diese Internet-Fuzzis können einem doch alles erzählen…
Egal, ob Sie ein Unternehmer mit einer neuen Idee sind oder ein etabliertes Unternehmen vertreten, das seinen Online-Auftritt erneuern möchte – den richtigen Partner für die Entwicklung einer Webseite zu finden ist nicht einfach. Die gute Nachricht: es gab noch nie so viele Anbieter von Webdesign-Leistungen. Die schlechte Nachricht: es war noch nie so schwer den richtigen Anbieter aus dem Angebot auszuwählen.
Keine Angst, es gibt Hoffnung! Wir teilen den Prozess für Sie in einzelne Schritte auf und geben Ihnen ein paar Tipps, mit deren Hilfe die Auswahl für Sie kein Problem mehr sein sollte.
Zusammenfassung:
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- Googeln
- Sehen Sie sich die Portfolios der Agenturen an
- Nehmen Sie Kontakt auf
- Fragen Sie nach den Kommunikations- werkzeugen
- Achten Sie auf unnötige Angebotsteile
- Stellen Sie sicher, dass Ihre Ziele verstanden werden
- Ersuchen Sie um ein Angebot
- Fragen Sie nach Referenzen
- Ist Ihnen Ihr Gegenüber sympathisch?
- Falls erforderlich, beginnen Sie von vorne
1. Googeln
Wenn Ihnen keine Agentur empfohlen wurde, führen Sie eine Google Suche nach „Webdesign + Ihre Stadt“ durch.
So sehen Sie sehr schnell, welche Agenturen in der Lage sind nicht nur „schöne“ Webseiten zu gestalten, sondern auch dafür zu sorgen, dass Ihre Webseite möglichst weit vorne in den Google Suchergebnissen aufscheint.
Achten Sie dabei auch darauf, welche Agenturen bereits über das „https-Protokoll“ verfügen. Sie erkennen dies an einem kleinen Schloss, das oben im Browser neben der URL der Webseite angezeigt wird.
Warum ist das wichtig?
Für Google ist das https-Protokoll ein Rankingfaktor geworden. Das bedeutet, dass Webseiten mit diesem Protokoll weiter vorne in den Suchergebnissen aufscheinen. Aber noch wichtiger: dieses Verfahren stellt sicher, dass es eine sichere Verbindung zwischen Webseitenbesucher und Webauftritt gibt. Dies ist zum Beispiel beim Übermitteln von Formulardaten erforderlich.
2. Sehen Sie sich die Portfolios der Agenturen an
Besuchen Sie die Webseiten der gefundenen Webdesign-Unternehmen und sehen Sie sich an, welche Webseiten sich im Portfolio der jeweiligen Agentur befinden.
So sehen Sie sehr schnell, ob der Stil der bisher geleisteten Arbeit zu Ihren persönlichen Vorstellungen passt.
Zusätzlich können Sie auch andere Details über die Agentur in Erfahrung bringen: wie lange gibt es die Agentur schon? Für wen hat die Agentur bereits gearbeitet? Erstellt die Agentur eher Katalogseiten oder aufwendige Onlinemarketing-Systeme?
Lassen Sie sich aber nicht zu sehr von den dargestellten Referenzen blenden. Viele Agenturen nehmen auch Logos von Kunden in ihr Portfolio bzw. ihre Kundenliste auf, für die sie nicht selbst gearbeitet haben. In machen Fällen hat einfach nur ein Mitarbeiter in der Vergangenheit für diese Kunden gearbeitet. Mit anderen Worten: rechnen Sie ein wenig „Übertreibung“ mit ein. Achten Sie deshalb lieber auf aktuelle Links zu Kundenseiten und Fallstudien.
Lassen Sie sich auch nicht abschrecken, wenn die dargestellten Arbeiten weit größer und teurer erscheinen, als Sie es für Ihren eigenen Webauftritt erwarten. Es liegt in der Natur der Sache, nur die schönsten und hochwertigsten Arbeiten im Portfolio zu führen. Allerdings sollten Sie beunruhigt sein, wenn die so genannten Aushängeschilder der Webdesign-Agentur allesamt weit kleiner und weniger umfangreich sind als das, was Sie für Ihre eigene Webseite erwarten.
3. Nehmen Sie Kontakt auf
Der nächste Schritt sollte die Kontaktaufnahme mit der bevorzugten Agentur sein – am besten über das Kontaktformular auf der Webseite oder per E-Mail. Teilen Sie der Agentur gleich ein paar Details über Ihr geplantes Projekt mit.
So können Sie auch gleich herausfinden, wie schnell das Unternehmen auf Ihre Anfrage antwortet. Die Zeit bis zur ersten Antwort spricht Bände. Wenn Sie nicht innerhalb von maximal 2 Arbeitstagen eine Antwort erhalten, sollten Sie bei einem anderen Webdesign-Unternehmen anfragen.
In der Folge sollte die Agentur ein Telefonat oder einen Termin mit Ihnen vereinbaren. Achten Sie dabei darauf, ob Ihr Ansprechpartner in der Lage ist Ihnen zuzuhören oder nur über seine eigene Arbeit spricht.
4. Fragen Sie nach den Kommunikationswerkzeugen
Besonders aufschlussreich ist es herauszufinden, wie die Agentur intern kommuniziert und mit welchen Werkzeugen (zB Basecamp, Asana, …) Projekte dargestellt und überwacht werden. Diese Informationen werden Sie in der Regel nicht auf der Webseite der Agentur finden. Der erste Termin ist ein guter Zeitpunkt um danach zu fragen.
Der Hauptgrund, warum Sie nach diesen Details fragen sollten, ist herauszufinden, ob es für Ihr Projekt einen Projektmanager gibt. Eine verantwortliche Ansprechperson ist wichtig damit Ihre Webseite zügig und effizient erstellt werden kann. Große Webprojekte sind ohne eigenen Projektmanager nicht umsetzbar, aber auch kleinere Webseiten profitieren davon.
Zusätzlich erfahren Sie, wie gut organisiert die Agentur ist und wie zuverlässig Sie die Zeitangaben für die Zwischenergebnisse und die Fertigstellung einschätzen können.
5. Achten Sie auf unnötige Angebotsteile
Viele Webdesigner versuchen Zusatzleistungen im Vorfeld der Webseitengestaltung zu verkaufen. Wenn Sie ein großes Webseitenprojekt erstellen lassen möchten sind Werkzeuge wie User Tests (um den exakte Bedarf zu bestimmen) bzw. aufwändige theoretische Modelle und Konzepte sicher Notwendig.
Wenn Sie aber nur eine einfache Web-Visitenkarten erstellen lassen möchten, sind diese Schritte nicht erforderlich, können aber den Preis des Projektes dramatisch erhöhen.
Viele Agenturen schaffen es auch größere Projekte ohne diese zusätzlichen Hilfsmittel abzuschließen. Fragen Sie nach, wie die Agentur dies für gewöhnlich löst. Wenn die Antwort für Sie schlüssig erscheint, können Sie vermutlich auf Wireframes und vorausgehende User Tests verzichten.
6. Stellen Sie sicher, dass Ihre Ziele verstanden werden
Nach den ersten fünf Schritten haben Sie sichergestellt, dass die Agentur sowohl Design als auch Technik beherrscht und in der Lage ist auf Ihre Bedürfnisse einzugehen. Im nächsten Schritt kommt es nun darauf an, ob das Unternehmen auch verstehen kann, was Ihre Ziele für die Webseite sind.
Leider ist dies der Punkt, an dem viele Agenturen scheitern. Wer selbst nie als Unternehmer tätig war, kann oft nur schwer nachvollziehen, welche Ziele und Vorstellungen einen Unternehmer bewegen. Das richtige Team wird Ihnen nicht nur sagen, wie Sie diese Ziele sinnvoll umsetzen und das Erreichen der Ziele messen können, sie werden auch erfahren, ob und wie Ihre Ziele tatsächlich online umsetzbar sind.
7. Ersuchen Sie um ein Angebot
Eine interessierte Agentur wird Ihnen innerhalb kurzer Zeit (maximal 7 Tage) ein Angebot für Ihre Erfordernisse stellen können. Bei kleineren Webaufträgen ist es üblich Fixpreis-Angebote aufgrund der Vorgaben zu erstellen. Bei größeren und komplexeren Webseiten und den meisten Online-Shops werden Sie vermutlich ein Angebot basierend auf dem Stundensatz der Agentur erhalten.
Das Fixpreis-Angebot stellt für die Webagentur den höheren Aufwand dar, weil exakt vorausgeplant werden muss, wie viele Stunden und welche zusätzlichen Kosten für die Fertigstellung anfallen werden.
Egal, ob Fixpreis- oder ein auf Stunden basierendes Angebot: Sie müssen auf jeden Fall sicherstellen, dass der Angebotsumfang ein fertiges Produkt garantiert!
Es wird nicht einfach sein die Angebote unterschiedlicher Agenturen zu vergleichen. Wenn nicht alle Punkte im Angebot sofort verständlich sind, fragen Sie einfach nach.
8. Fragen Sie nach Referenzen
Fragen Sie die Agentur nach Telefonnummern oder E-Mail-Adressen von Kunden, für die sie bereits gearbeitet hat. Natürlich wird die Agentur Ihnen nur Kontakte weitergeben, von denen sie weiß, dass sie Ihnen nur das beste erzählen werden. Aber allein die Tatsache, dass sie tatsächlich über solche Kontakte verfügt, sollten Sie als gutes Zeichen werten.
Achten Sie allerdings darauf, dass die übermittelten Kontakte auch wirklich mit der Kundenliste übereinstimmen, damit Sie sichergehen, dass Sie nicht nur mit ein paar „Freunden“ der Agentur sprechen.
9. Ist Ihnen Ihr Gegenüber sympathisch?
Es handelt sich zwar um eine professionelle Geschäftsbeziehung, trotzdem sollten die Webdesigner, die Sie beauftragen, auch von der Persönlichkeit her zu Ihnen und Ihren Vorstellungen passen. Denn die Erstellung einer neuen Webseite ist auch eine emotionelle Herausforderung – immerhin stellt die Webseite in vielen Fällen den ersten Eindruck, den ein potenzieller Kunde von Ihrem Unternehmen bekommen kann, dar.
Eine einfache Frage, die sich stellen können, ist: wären das meine Mitarbeiter – würde mir die Zusammenarbeit gefallen?
10. Falls erforderlich, beginnen Sie von vorne
Wenn Sie die Schritte durchgearbeitet aber trotzdem das Gefühl haben, dass es nicht passt, schrecken Sie nicht davor zurück, wieder beim ersten Schritt zu beginnen – so lange, bis Sie sich wirklich wohl fühlen.
Denken Sie bitte daran: Ihre Webseite wird Sie wahrscheinlich für einen längeren Zeitraum (mehrere Jahre) repräsentieren. Und auch die Agentur werden Sie in dieser Zeit möglicherweise noch ein paar Mal benötigen um Änderungen oder Erweiterungen vorzunehmen.
Wenn Sie die oben angeführten Punkte beachten, sollten Sie den richtigen Partner für die Erstellung oder Erneuerung Ihrer Webseite gefunden haben. Wir wünschen viel Erfolg mit Ihrem neuen Webauftritt!